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Saison 14/15 - Spieltag 5

Naters – 14. Februar 2015 – Valentinstag in der Klosi. Es ist 11 Uhr 22. Die Schafsherde sitzt in der Kabine. Coach Zurwerra bereitet den Schlachtplan für das Spiel gegen den Erzrivalen aus Embd vor. Alles wie gehabt eigentlich. Und doch scheint nichts, wie es sonst immer ist. Marko Markovic ist im Begriff seinen 30. Geburtstag zu feiern. Und wie es sich gehört, wurde ihm von Zurwerra kurzerhand Unihockey-Urlaub zugesprochen. Wie es sich für Markovic hingegen gehört, wird dieser nicht an einem x-beliebigen Tag geboren. Nein, einer wie Markovic wird dann geboren, wenn der Rahmen dafür stimmt – am Kasbah-Fest.

Blacknosesheep – UHC Embd Devils 5:8 (2:4)

Trotz Valentinstag, war in der Kabine noch wirklich nichts von romantischer Stimmung zu spüren. Doch das sollte sich plötzlich ändern. Denn auf einmal überschlugen sich die guten Nachrichten. In Anlehnung an Markovics Partystimmung, erklärte Roten, dass auch er einen Grund zum Feiern hätte. Seine 40 Lenze, die heuer anfallen, sollen gefälligst auch gebührend gefeiert werden. Und zudem sei auch er an keinem x-beliebigen Tag geboren worden. Nein, einer wie Roten wird dann geboren, wenn der Rahmen dafür stimmt – am Openair Gampel. Um dann gleich das Motto der Festlichkeiten auszugeben: „Now can come, what want!“


Weiter ging der Reigen der Fröhlichkeiten: So erhielt Torwart Ruppen die Nachricht, sich nicht wie befürchtet unters Messer legen zu müssen. Die Medizinalabteilung Brig teilte mit, dass die komplexe Hüftkomplikation keine OP nach sich zieht und deswegen auch kein wochenlanger Ausfall droht. Und somit auch das (Unihockey-)karrierenende nicht naht, wie bereits böse vorgeahnt werden musste. Ja kann das hier denn noch besser werden?

Es kann. Immer noch saßen die Schafe in den Katakomben der Turnhalle, als Zurwerra seine Theorie mit den Worten abschloss: „Tut mir leid Jungs, ich habe für‘ne Zeitlang mein Pulver verschossen. Bin heute nicht in Topform.“ Fragende Blicke gingen um, Totenstille. Zurwerra führte dann amüsiert weiter: „Ich werde Papa!“

Gänsehautstimmung, Geklatsche und Gejaule waren die Konsequenz. Sobald dass der Groschen auch beim hinterletzten fiel, folgten erste Gratulationen und eine Flut von Fragen: Hast du das selber gemacht? Wann wird es soweit sein? Warum hat es schon mehr Haare auf dem Kopf als du?


Behutsam und nicht minder kreativ wusste Zurwerra alle Fragen zu beantworten. Und wie es sich für ein solches Ereignis gehört – und an diesem freudigen Tag erst recht –  führt ein Festakt zum nächsten. So muss schließlich noch geheiratet werden – im April ist es soweit. Und was zu einer richtigen Hochzeit gehört, ist ein richtiger Polterabend – oder auch gleich zwei oder drei. Heutzutage ist schließlich nichts mehr wie früher. Zurwerra hält also bald nicht nur den Fünfer und das Weggli in Händen. Bald kommt also noch die Bäckerstochter hinzu - und der kleine König des Dreikönigskuchens.

Ja, die Stimmung war ausgelassen. Am liebsten hätte sich das ganze Team auf nach Simplon Dorf gemacht. Unterwegs hätte man irgendwo den Markovic aufgegabelt, um sich im Anschluss in die Bäckerei Arnold zu setzen und auf die Neuigkeiten draufloszutrinken. Es wäre ein heiterer Tag geworden. Ganzbestimmt.


Die Realität sah jedoch anders aus. Noch immer saßen alle Schafe in der Kabine und mussten sich wohl oder übel mit ein paar Embdern befassen. Dies passierte dann auch eher schlecht als recht. Zurwerras angekündigte Torimpotenz sollte sich bewahrheiten. Und nach dem 0:1 Rückstand sollte das Score nie mehr zu Gunsten der Schafe lauten. Das Spiel plätscherte so vor sich hin und an der zweiten Linie um Zurwerra, Imhof und Roten komplett vorbei. Die erste Linie, die wiedererstarkt ist, fand den Rhythmus relativ schnell und stemmte sich vehement gegen die Niederlage. Zur Pause stand es dann auch nur 2:3.

Die zweiten 20 Minuten hatten es dann vermehrt in sich. Die Emotionen kamen nach dem 2:4 so richtig hoch, als Adrian Fux kurz die Nerven verlor und für 2 + 10 Minuten in die Strafbox geschickt wurde. Die Chance zum Anschlusstreffer wurde dann aber komplett verbockt, als ein Gegenangriff (in Überzahl) von Steve Imhof, als letztem Mann, unterbunden wurde – und das regelwidrig. Penalty plus 5 Minuten-Strafe. Diese Gelegenheit ließen die Teufel nicht ungenutzt und zogen auf 2:6 davon. Gerade die erste Linie um Wyer, Eyholzer und Frutiger ließ sich aber nicht beirren und arbeitete konsequent weiter. Und dies erfolgreich. Frutiger zweimal und Wyer sorgten innerhalb von knapp 8 Minuten für den 5:6 Anschluss. Panik bei Embd war die Folge. Time-Out.


Das Spiel war nun komplett offen und hielt, was es immerzu verspricht. Spannung und hochklassiges Regionalunihockey. Als Torhüter Ruppen einem vierten Feldspieler Platz machte, fiel die Entscheidung zu Gunsten Embds.


Die guten Ansätze werden mitgenommen. 3-5% des Leistungspotenzials fehlten an diesem Tag. Und das reicht eben nicht. In Feststimmung ernsthaft und diszipliniert zu spielen ist aber auch nicht ganz so einfach – oder versuch einmal im Handstand einen Zopf zu flechten.

Ruppen (C); Roten (1), Frutiger (3); Eyholzer, Imhof; Wyer (1), Zurwerra



Blacknosesheep – UHC Pfynland 7:4 (3:2)

Die Niederlage gegen Embd wurde schnell verdaut und der Fokus auf Pfynland gelegt. Die Heiterkeit wurde gezügelt damit eine gewisse Seriosität aufgebaut werden konnte. Das Resultat war ein optimaler Start in die Partie. Durch Zurwerra, Frutiger und Wyer stand es bereits nach 9‘ 3:0. Zurwerras Torimpotenz war damit Geschichte. Auch seine Körperhaltung und physische Präsenz waren nicht mehr mit derjenigen vom Embd-Spiel zu vergleichen. Die Linie um Zurwerra, Imhof und Roten steigerte sich, ist aber noch lange nicht am Zenit angelangt.


Die erste Geige in dieser Partie sollte wiederum die erste Linie spielen. Angeführt vom omnipräsenten Wyer, der seine Rolle als Stürmer enorm kreativ auffasste und auch hinten Augen zu haben schien, nützte jeden Quadratzentimeter des Spielfeldes aus, um zum Abschluss zu gelangen oder um seine Mitspieler Eyholzer und Frutiger ideal in Szene zu setzen. Abschlüsse in Hülle und Fülle und aus jeder erdenklichen Position waren die Folge. Wunderbare Kombinationen sorgten für Szenenapplaus.


Als dann die Offensive ein wenig dahinvegetierte und die Effizienz anfing Wünsche übrigzulassen, sollten die Mittelwalliser nochmals Lunte riechen und auf 3:3 herankommen. Wyer übernahm dann aber postwendend das Zepter wieder in die eigenen Hände, um die Entscheidung einzuläuten. Imhof, Frutiger und Zurwerra sorgten dann für definitives Lichterlöschen bei Pfynland.


Hinten fand auch Daniel Ruppen seine Freude am Spiel wieder. Schmerzlos lässt es sich eben befreiter spielen. Ruppens Bewegungsapparat sah um einiges flüssiger aus als noch die letzten Wochen. Mit Big-Saves bewahrte er die Truppe immer wieder vor Gegentreffern. Teilweise, wie früher, mirakulös. Das Team dankte es ihm mit dem Sieg.


Was heiter angefangen hat, sollte heiter enden. Das Bier musste lange warten, bis es endlich fliessen durfte. Nun war es aber soweit. Und wäre es nicht schon genug des Guten, gab es auch zum Schluss noch eine erfreuliche Nachricht: Die Playoffs sind den Weidentieren nun auch rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Teilziel erreicht. Santé.

Ruppen (C); Roten, Frutiger (2); Eyholzer, Imhof (1); Wyer (2), Zurwerra (2)

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