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Saison 14/15 - Spieltag 1

Baltschieder – 04. Oktober 2014 – Wie jeden Sommer zogen sich die Schafe zurück auf die Alp. Wie jeden Sommer – und vielleicht noch nie in dem Masse wie heuer – brauchten die Schafe Ruhe und Abstand vom hektischen Unihockeytrubels. Und wie jeden Sommer kommen sie voller Elan und Tatendrang und Vorfreude hinunter ins Tal, um Sehnsüchte und Träume zu befriedigen. Sehnsucht nach diesem majestätischen Moment, wenn der Stock zum ersten Mal nach langer Zeit wieder in Händen gehalten wird und die Gewissheit zurückkehrt, dass der Ball nach wie vor zu gehorchen weiß. Träume, die sich nur in der Gemeinschaft der Blacknosesheep definieren und erfüllen lassen. Beides zusammen ergibt diesen unbeschreiblichen Elan, der zuletzt etwas abhandengekommen ist.

Blacknosesheep – UHC Zermatt 4:3 (2:2)

Dass die Schafe gezwungen waren, sich neu zu orientieren – sich gar neu zu erfinden – lag nach dem enttäuschenden Saisonabschluss auf der Hand. Mit Thomas Roten und Roland Carlen wurden zwei Lämmer in die Schafsfamilie integriert. Dies senkt zwar das Durchschnittsalter nicht wirklich, bringt aber neue Impulse in die Trainings wie ins Spiel. Daniel Zurwerra übernahm das Amt des Coaches und wirbelte als erste Amtshandlung die Linien sowas von durcheinander, dass ein Taifun als Lüftchen dagegen gilt. Nun gut, wie auch immer, gespielt wird immer noch 2x20 Minuten und das Tor sieht immer noch genau gleich aus und steht auch am selben Ort wie eh und je.


Dass ein frischer Wind weht, wurde dem neutralen Zuschauer spätestens beim Einlaufen bewusst. Denn seit wann laufen sich Schafe warm? Antwort: Seit Baltschieder 04. Oktober 2014. Der Grund liegt auf der Hand. Die Schafe werden älter, langsamer und die Muskeln brauchen länger, um auf Betriebstemperatur zu gelangen. Fortalis reicht bei Eyholzer und Co. schon lange nicht mehr, um das Einlaufen sausen lassen zu können. Egal. Es half, denn Frutiger eröffnete das Score bereits nach 27 Sekunden. Gegner, Aufsteiger Zermatt, zeigte sich jedoch ganz und gar nicht beeindruckt und spielte frisch und unbekümmert wie es sich für ein keckes Küken gehört. Als Carlen eine Strafe nahm, nutzte der Neuling die gebotene Chance konsequent aus und schrieb mit diesem Treffer OUM-Geschichte. Taktisch und stocktechnisch auf exzellentem Niveau agierend, wussten diese Jungs den Schafen gehörig zuzusetzen. Das Spiel gestaltete sich äußerst ausgeglichen. Imhof nutzte per Freistoß eine kleine Unachtsamkeit des Gegners aus, um seine Farben erneut in Führung zu bringen. Zermatt wusste jedoch noch vor dem Halbzeitpfiff darauf zu reagieren und glich erneut aus. 2:2.


Coach Zurwerra sah durchwegs positive Ansätze und schwor seine Mannen und sich auf die zweiten 20 Minuten ein. Besonders bei sich selber nutzte die Ansprache. Er erzielte den erneuten Führungstreffer für die Schwarznasen gleich selbst. Doch auch diesmal hielten die Jungs vom „Horu“ entgegen und glichen per „Büebetrickli“ rund 5 Minuten vor Schluss aus. 3:3. Die Gruppe A ist jedoch nicht die Gruppe B. Diese Lektion mussten die Jungs aus Zermatt auf die harte Tour lernen. Denn durch eine wirklich unnötige Strafe, wegen Meckerns, konnte die Altherrentruppe in Überzahl agieren. Diese Chance ließ sich Imhof zum Game-Winning Goal nicht entgehen. Zermatt war in keiner Weise schlechter als die Schafe – führten in manch einer Situation gar die feinere Klinge – und beklagten des Öfteren Pech im Abschluss. Nur mit viel Geduld und einer großen Portion A-Erfahrung brachten die Schafe diesen Sieg ins Trockene.


Ruppen; Eyholzer, Markovic; Zurwerra (1), Carlen; Frutiger (1), Imhof (2)

1 x Carlen 2`



Blacknosesheep – Old Boys Naters-Brig 6:2 (2:0)

Dass sich der Taifun nicht etwa zu beruhigen gedachte, zeigte sich auch im zweiten Spiel. Coach Zurwerra rotierte erneut durch, und zwar so, dass einem schwindlig werden konnte. David Wyer ersetzte Roland Carlen, um die Offensive zu verstärken. Markovic, der als Verteidiger eine offensivere Rolle zu interpretieren hatte und zudem im Boxplay forciert wurde, fand sich mit Aufbauer Zurwerra und Stürmer Wyer im Block wieder. Trotz erneutem Warm-up seitens der Schafe, stimmten die Automatismen zu Beginn überhaupt nicht, so dass sich die Weidentiere stets in der Defensive wiederfanden. Mit der Zeit wussten sich die Schafe dann aber aus der defensiven Umklammerung zu lösen, so dass selber Angriffe gestartet werden konnten. Zurwerra sorgte schliesslich für das 1:0. Steve Imhof legte kurze Zeit später zum 2:0 nach. Dies war gleichbedeutend das Pausenresultat obwohl Wyer kurz vor dem Pausentee noch eine 2‘-Strafe abzusitzen hatte (Abstand).


Per Doppelpack sorgte wiederum Steve Imhof für eine beruhigende 4:0 Führung. Imhof tut der stete Wechsel der Linien gut und er hat keine Mühe sich auf neue Situationen einzustellen. Marcel Mantel, der unermüdliche „Braveheart“ der Old Boys verkürzte dann gleichwohl auf 1:4 und brachte wieder etwas Hoffnung ins Team um Captain Lochmatter hinein. Patrick Eyholzer, das ist der Mann der bisher davon ausgegangen ist, dass Fortalis das Einlaufen ersetzen würde – sie erinnern sich - sorgte für die erste Vorentscheidung, als er zum 5:1 traf und sich diebisch darüber freute. Der Mann der letzten 10 Minuten war aber ein anderer – David Wyer nämlich. Als er den Torraum nicht respektierte kassierte er erneut eine 2‘-Strafe. Diese ist zwar hart gepfiffen, änderte jedoch nichts daran, dass die Old Boys wiederum in Überzahl agierten konnten. Schiri Miesch hatte durch besondere Umstände ein Wahnsinnspensum abzuspulen. Praktisch alleine arbitrierend, hatte er dermassen viele Partien zu leiten, dass er noch am Abend vom löchrigen Ball, Bullies und Meckereien träumen musste. Nein, Miesch zeigte über den ganzen Tag eine hervorragende Performance, die im physischen aber auch – und das ist besonders erwähnenswert – im mentalen Bereich, als ausserordentlich bezeichnet werden muss. Note 6!


Zurück zu Wyer. Dieser sass nach wie vor mit dem Schicksal hadernd und kopfschüttelnd in der Strafbox, als er Zeuge wurde, wie Neo-Old Boy Grünwald in Überzahl zum 2:5 traf. Wyer erholte sich jedoch, übernahm später ein Zuspiel Zurwerras gekonnt an und verwertete wunderschön zum Endresultat von 6:2 ins hohe Eck. Einmal mehr eine eindrückliche Aktion des Routiniers.


Die Schafe waren das effizientere Team und verfügten über einen überragenden Torhüter, der nicht nur seinen Kasten zu verteidigen wusste, sondern auch immer wieder die Offensive lancierte. Ruppen besticht bereits durch eine sehr gute Frühform. Der Rest des Teams muss sich aber noch steigern. Ansätze waren vorhanden, jedoch brauchten die Schafe in beiden Spielen auch gehörig Glück, um nicht in Rückstand zu gelangen. Die Liga ist ausgeglichen und bereits im nächsten Spieltag steht mit dem Meister und dem Cupsieger ein happiges Los auf dem Programm. Coach Zurwerra und das Team haben trotz Punktemaximum noch viel Arbeit vor sich.


Ruppen; Imhof (3), Markovic; Eyholzer (1), Zurwerra (1); Frutiger, Wyer (1)

2 x Wyer 2`

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