Saison 14/15 - Spieltag 4
Turtmann – 10. Januar 2015 – In unmittelbarer Nähe der Metzgerei Meyer, welche eine hervorragende Reputation genießt und für ihre Cordon Bleus, Ragouts und Salamis schweizweit bekannt ist, fand der Rückrundenauftakt statt. Die Schwarznasenschafe, die in den letzten Spielen ihre defensive Ordnung zunehmend verloren hatten, mussten sich wieder versuchen zu stabilisieren. Dass diese Maßnahme zwingend notwendig ist, zeigte die erste Partie gegen die Old Boys. Dass Coach Zurwerra die nötige Feinabstimmung im Team aber zu finden vermag, zeigte die zweite Partie gegen den UHC Zermatt. Ob die Schafe nun aber ihre Baisse definitiv überstanden haben, wird das nächste Spiel zeigen. Ein Spiel, das es in sich hat - CUP-Halbfinale gegen den Ligakrösus Embd Devils. Das wird der ultimative Test für die Weidentiere. Doch dazu später.
Blacknosesheep – Old Boys Naters-Brig 7:8 (2:7)
Die aufstrebenden Old Boys erwischten einen hervorragenden Tag. Begünstigt durch einige Umstellungen innerhalb des Teams beginnen die Rädchen langsam aber sicher in sich zu greifen. Dies hat zur Folge, dass die Offensive brandgefährlich ist und die defensive an Stabilität gewinnt. Die begnadeten Techniker Borter, Grünwald und Lochmatter, die das Vertrauen ihrer Mitspieler benötigen, um eine gute Leistung abrufen zu können, werden nun von Mantel, Venetz, Kalbermatten und Co. so unterstützt, dass ihnen der Rücken buchstäblich frei gehalten wird. Keine Frage, die Old Boys befinden sich bereits zu Beginn der Rückrunde in Topform. Dass sich dieses Duell im Playoff-Halbfinale ergeben wird, ist sehr wahrscheinlich. Die Spannung und die Vorfreude steigen.
Das Spiel begann mit einem Start-Furioso seitens der Old-Boys. Borte, Lochmatter und Grünwald, die Offensivprotagonisten, konnten sich so richtig entfalten. Die benötigten Räume fanden sie besonders gegen die erste Linie der Schafe vor, eine Einladung, welche dankend angenommen wurde. Und das immer und immer wieder. Eyholzer, Frutiger und Wyer brachten offensiv nichts zu Stande, um defensiv sieben der acht Tore zu kassieren. Die Automatismen, der Spielaufbau und die benötigte Disziplin ließen konsequent zu wünschen übrig. Zurwerras zwei Tore waren nichts mehr als Resultatkosmetik, welche sich im späteren Spielverlauf jedoch noch zur wichtigen Basis herausstellte, da sich das Spiel doch noch zum spannenden Finale entwickeln sollte. Zur Pause stand es 2:7!
Eine Reaktion der Schafe folgte in den zweiten zwanzig Minuten umgehend. Die Köpfe wurden nicht hängen gelassen. Auf die Tatsache hin, dass die Old Boys eins bis zwei Gänge hinunterschalteten und anschließend die Pace der ersten Halbzeit nicht mehr wiederfanden, ermöglichte es den Schafen durch Imhof, Zurwerra und Markovic bis auf einen Zähler aufzuschließen. Doch zum Punktgewinn sollte es nicht mehr reichen. Und das ist auch gut so, denn verdient hätten es die Schafe mit dieser Leistung einerlei nicht.
Ein Spiel zu vergessen? Nein, das auf keinen Fall. Denn solche Spiele bieten ein vielfach größeres Lernpotenzial denn Siege. Die Schafe und Coach Zurwerra mussten anscheinend den Kopf so richtig deftig anstoßen, um zu begreifen, dass eine Veränderung nötig ist. Auch wenn sich diese nur als Nuance im gesamten Kollektiv manifestiert. Notwendig ist sie aber allemal im Hinblick auf die bevorstehenden Prüfungen.
Ruppen (C); Markovic (1), Eyholzer; Frutiger, Imhof (2), Wyer; Zurwerra (4)
Blacknosesheep – UHC Zermatt 6:4 (3:4)
Reprise des CUP-Viertelfinals von vergangener Woche in Zermatt, als sich die Weidentiere in einem dramatischen Spiel hauchdünn durchzusetzen vermochten. Und Neuauflage des hochstehenden Duells Murmann vs Zurwerra. Wiederum sollte sich der Mann mit dem Killerinstinkt gegenüber dem Filigrantechniker zu behaupten wissen. Doch auf Seiten der Schafe, stellte dieses Duell einen Nebenschauplatz dar. Zuerst einmal musste in den Linien wieder Ordnung herrschen. Zudem sollten sich die Automatismen langsam aber sicher finden. Nach anfänglichen Schwierigkeiten und einem 1:4 Rückstand nach 14 Spielminuten, fanden die Schafe den Tritt genauso wieder wie die erste Linie im Speziellen. Ab diesem Moment griff ein Rädchen ins andere. Dass die dritte Linie um Roten und Carlen ihren Beitrag zur Stabilität leisteten, zeigt die Statistik. Denn als Imhof mit einer Doublette auf 3:4 verkürzte, war es der wiedergenesene Roland Carlen, der nach einem Bullygewinn Rotens abdrückte, traf und sich sogleich auswechseln liess. „Besser kann es nicht werden“, so der Tenor Zurwerras. Ausgleich 4:4. Das Momentum kippte auf die Seite der Schafe. Wyer und Imhof sorgten im Anschluss für die Entscheidung. 6:4. Das Endresultat und vor allem die Art und Weise war eindrücklich.
Diese Reaktion war bitter nötig. Denn nun wartet mit dem UHC Embd Devils der CUP-Titelverteidiger und Leader der Herren A. Nach den Problemen der letzten Zeit in den Reihen der Schafe, nach dem verlorenen CUP-Final der vergangenen Saison und nicht zuletzt aufgrund der aktuellen Tabellenlage, führt der Sieg nur über die Vispertaler. Embd besticht seit einigen Wochen durch eine hervorragende Verfassung, steht defensiv ungemein sicher und skort offensiv in regelmässigen Abständen. Siege werden zurzeit mühelos eingespielt. So wird auch der aktuelle Meister schon mal mit 11:2 vom Platz gefegt. Die Ausgangslage ist damit klar. Die Favoritenrolle ebenfalls. Die Schafe freuen sich auf dieses Spiel, haben sie doch für einmal nichts zu verlieren und werden versuchen den allmächtigen Teufel zumindest ein wenig zu ärgern. A+
Ruppen (C); Markovic, Frutiger (1); Imhof (3), Carlen (1); Roten, Wyer (1), Zurwerra