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Saison 12/13 - Spieltag 2

Nach den klaren Siegen zum Meisterschaftsauftakt, welche jeweils zweistellig ausgefallen sind, führten die Schafe die Tabelle verlustpunktlos und mit dem klar besten Torverhältnis an. Zudem wurden die ersten zwei Cup-Runden schadlos überstanden. Die Schafe sind also in dieser Saison noch unbesiegt. Sollte sich an dieser Vormachtstellung, anlässlich des zweiten Spieltages, der in Siders stattfand, etwas ändern? Nein, sollte sich nicht!

Blacknosesheep – Old Boys Naters-Brig 13:6   (6:2)

Chic gekleidet, Hemd in den Hosen, Schuhe poliert. Mit breiter Brust stand er an der Linie, Pedro Schmid. Der gewiefte Taktiker liess es sich nicht nehmen, diesem prestigeträchtigen Derby beizuwohnen. Dass er sich gezwungen sah, bereits nach 12´ ein Time-Out zu nehmen, wäre ihm nie im (Alb-)traum in den Sinn gekommen. Damit ist die Startphase der Partie auch schon so gut wie  erzählt. Die Schafe starten konzentriert und mit zwei kompletten Linien ins Spiel und führten völlig verdient mit 6:2 zur Pause.


Ein wenig zu nonchalant, zu inkonsequent in den Zweikämpfen und der eine Patzer Goalie Ruppens zu viel, führte nach 4´ im zweiten Durchgang zum 6:4. Somit war das Spiel wieder ausgeglichen, die Old Boys zurück im Geschäft und die Zuschauer genossen ein nichterwartetes Comeback der Spannung. Old Boy Nanzer, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Floor, liess seine Klasse  Mal für Mal aufblitzen und sorgte für gehörigen Wirbel in der Defensive der Schwarznasen. Vergleichbar mit dem Eindringen eines Wolfes in eine Herde Schafe. Bäääh.

Als dann der Zeiger der Matchuhr 8´30 zeigte, erreichte Hitchcock seinen Zenit. Angriff der Old Boys. Ein Augenblick, eine Millisekunde, ein Schuss an die Lattenunterkante, ein Tor. Oder doch nicht? Ein Hauch von Wembley lag in der Luft. Der Schiedsrichter pfiff, machte auf dem Absatz kehrt und zeigte auf den Punkt. Tor. Nur noch 6:5! Sie können sich wohl vorstellen, liebe Leser, wie da geflucht und geschimpft wurde. Denn der Ball war nie und nimmer mit ganzem Umfang hinter der „Behindline“.


„Anyway“ dachte sich Teammanager Wyer und nahm, zur Beruhigung des Teams und zur Ausarbeitung eines neuen Schlachtplans, sein Time-Out. Und dies wirkte. Die Mannschaft stand ab sofort wieder sicher in der eigenen Defensive, nahm die Zweikämpfe resolut an und scorte in der Offensive effizient. Zudem wusste man sich auf die individuelle Stärken des Gegners einzustellen. So wurde der Wolf erfolgreich verjagt. Der Sieg war schlussendlich verdient und ungefährdet.


Kurz zur Einzelkritik: Man of the game wurde Steve Imhof. Mit 5 persönlichen Treffern zeigte Imhof eine starke Reaktion auf die schwächere Partie im Cup vor Wochenfrist. Mit 4 Toren stand ihm Frutiger, als Co-Aufbauer, in nichts nach. So erzielten die Mittelfeldspieler 9 der 13 Toren. Wahnsinn! Die Stürmer Wyer und Zurwerra hatten hartes Brot zu beissen und wurden Opfer der Defensivstrategie Pedro Schmids. Eyholzer spielte gewohnt solid und stand nur bei einem Gegentor auf dem Floor. Offensiv blieb er harmloser als auch schon, was jedoch nicht als Rüge zu verstehen ist. Markovic musste sich teamintern doch einige Kritik gefallen lassen. Oder wie ist es möglich bei einem 13:6 Sieg eine Minusbilanz zu realisieren? Torhüter Ruppen patze bei zwei Gegentoren, was einen wie ihn fuchsteufelswild macht. Markovic und Ruppen sind zwei ehrgeizige Schafe. Ihnen stand die Unzufriedenheit ins Gesicht geschrieben. Was das bedeutet, sollte der nächste Gegner zu spüren bekommen.


Ruppen; Eyholzer, Markovic, Imhof (5), Frutiger (4), Wyer (1), Zurwerra (3)



Blacknosesheep – UHC Pfynland 11:4   (4:1)

Der Supercup stand auf dem Programm. Ein Saisonhighlight, zweifelsohne. Meister gegen Cupsieger. Ober- gegen Mittelwallis. Kelchbach gegen Illgraben. Was für eine Affiche.

Eine mit dem besseren Beginn für die Schafe wie sich herausstellen sollte. Bereits nach 9´10, und dem Spielstand von 3:0, nahmen die Pfynländer ihr Time-Out. Werden frühe Auszeiten nun etwa zur Regel?


Das Halbzeitresultat von 4:1 zeigte nicht die ganze Wahrheit über den Spielverlauf. Pfynland war ebenbürtig. Torhüter Ruppen zeigte sich von Beginn weg auf der Höhe und hielt phasenweise mirakulös. Dies brachte ihm immer wieder Szenenapplaus aus der eigenen Spielerbank ein.


Pfynland stellte früh die Linien um und war mit seiner Paradeformation stets gefährlich. Die Schafe wussten sich jedoch geschickt darauf einzustellen, so dass die technische Klasse des Gegners nur selten so aufblitzte, dass daraus auch Profit entstand. Das Schlussresultat von 11:4 war denn auch verdient und eindeutig. Dies mussten auch die mitgereisten Fans Pfynlands neidlos anerkennen.


Zur Einzelkritik: Wyer und Zurwerra waren von Beginn an bissig und genossen mehr Freiräume als im Spiel davor. Diese nutzten sie konsequent und nachhaltig aus. Zurwerrra weiss  sich mit und ohne Ball ästhetisch und „eins mit der Natur“ zu bewegen. Ihm bei der Ballbehandlung zuzuschauen, ist zu vergleichen mit einem Hund der einen Knochen vor sich sieht. Da läuft einem glatt das Wasser im Mund zusammen.


Wyer hingegen ist ein komplett anderer Spielertyp. Er  zeigt immer wieder eine Stärke, welche im Verlaufe einer Partie Gold wert ist und die nur er so beherrscht. Gute Stürmer, egal in welcher Sportart, wissen die Bälle zu behaupten. Von Mourinho über Hitzfeld bis zu Sean Simpson, immer und immer wieder lehren sie es in Interviews. „Das Ballhalten ist die effizienteste Art zu verteidigen.“ Wyer beherrscht diese Kunst wie kein Zweiter. Oftmals hält er den Ball so lange und verteidigt ihn gegen zwei, ja sogar drei Gegner, dass es eine Freude ist ihm zuzugucken. Auch wenn manchmal ein Abspiel sowohl möglich wie auch vielversprechend wäre, schlussendlich gewinnt die Equipe und Wyer trägt seinen Anteil daran – egal wie viele Tore er erzielt. Chapeau.


Zu Imhof: Was für eine Tarantel hat den denn gestochen? Erzielte er doch wiederum drei Tore und gab zu zwei weiteren Treffern die Vorlage. Imhof wie er leibt und lebt. Effizient, stark, durchsetzungvermögend. Summasumarum – eine Klasse für sich. Auch weil er sich nicht zu Schade ist, seinen Körper einzusetzen. Auch wenn es hie und da eine 2´Strafe absetzt.  Die Frage ist erlaubt: Was macht Imhof so stark? Ist es Freundin Annick, die als Statistikerin amtet? Ist es das neue, familiäre Umfeld in der Schafherde oder doch die Rückennummer 2, die niemand sonst gerne mag? Nur er weiss es! Aber wir werden noch drauf zu sprechen kommen - versprochen!


Frutiger zeigte seine Qualität in Sachen Übersicht und Spielwitz. Zudem überraschte er das Team mit noch nie dagewesenen Defensivqualitäten. Er weiss sich anzupassen und in die Mannschaft zu integrieren, hat das Gespür wenn er absichern muss und wenn es die Situation erlaubt, in den  Angriff zu gehen. Frutiger unterscheidet sich grundlegend von Imhof. Und das macht es für jeden Gegner schwer sich darauf einzustellen. Fortsetzung folgt…


Eyholzer mausert sich nach und nach zum Plus-Minus-Spezialisten, was vor allem die Minusstatistik angeht. Eyholzer steht praktisch bei keinem Gegentor auf dem Spielfeld. Doch warum? Was macht er, was andere nicht machen? Die Frage ist erlaubt, verteidigt er nur und vergisst dabei den Angriff? Wenn ja, dann macht er das äusserst geschickt, mannschaftsdienlich und erfolgreich. Bravo. Wenn nein, dann, Herrgottnochmal, mach endlich etwas fürs Offensivspektaktel und die Plusbilanz!


Markovic, unser Sorgenkind nach dem ersten Spiel – Sie erinnern sich. Marko Markovic ist ein Phänomen. Ein Beispiel gefällig? Nach der Minusbilanz im Startspiel, stand er bei sage und schreibe 8 Toren auf dem Feld. Nicht nur das, er war als Assistgeber bei allen 8 Treffern beteiligt. Schlicht fantastisch und zeigt von Charakter. Eine solche Reaktion, eine solche Leistung abrufen zu können ist mehr als lobenswert. Aber, um ehrlich zu sein, wen überraschts? Wird man einfach so Captain eines solch guten OUM-Teams?


Torhüter Ruppen: Über seine Qualitäten reden wir gar nicht erst. Er ist der beste, grösste und unbestrittenste Torhüter der Liga. Gäbe es eine OUM-Auswahl, Ruppen wäre Stammspieler und das ohne wenn und aber. Die Ausstrahlung, die Körpersprache, der Wille zum Sieg und zur eigenen Topleistung machen ihn so stark. Wer ihn aus dem  Training kennt, weiss, es ist kein Zuckerschlecken gegen ihn zu spielen. Aber auch nicht mit ihm! Wehe wenn du Chancen nonchalant vergibst, dann kann er schon mal zum Olli Kahn mutieren.

Fazit: 4 Meisterschaftsspiele, 4 Siege, 4 Mal zweistellig. Das ist unglaublich. Das ist mehr als eine Duftmarke.  Aber, und das ist wichtig, schlussendlich bedeuten diese Fakten auch nicht mehr als 8 Punkte. Die Schafe stehen zwar an der Tabellenspitze, aber mit nur 2 Punkten Vorsprung auf Embd, das an diesem Tag ebenfalls das Punktemaximum mit nach Hause nahm. Wer jetzt denkt, das wars, wir fahren nach Berlin, der irrt. Es ist erst ein Drittel der Meisterschaft gespielt. Da fliesst noch viel Wasser die Rhone hinab. Und auch der Illgraben ist dabei noch nicht trocken gelegt -  auch wenns fast schon so scheint.


Ruppen; Eyholzer, Markovic, Imhof (3), Frutiger (1), Wyer (3), Zurwerra (4)

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