OUM – 1. Spieltag
Aktualisiert: 29. Dez. 2019
Blacknosesheep : UHC Naters-Brig Academy 3:7 (3:3)
Ein Hauch von König Otto in der Klosi?
Die älteren Semester unter uns erinnern sich noch gut an diese schier unglaubliche Geschichte der Fussball Bundesliga Saison 1997/98. Der legendäre Otto Rehhagel trainierte damals den 1. FC Kaiserlautern – eine äusserst talentierte Mannschaft um Spieler wie Pavel Kuka, Michael Ballack, Andreas Brehme oder Ratinho das Mäuschen. Diese Mannschaft, eben erst gerade aufgestiegen, gastierte zum Saisonauftakt beim aktuellen Meister FC Bayern München. Die ultimative Herausforderung gleich zu Beginn im Olympiastadion. Die Mannschaft trat zwar furchtlos auf, gewann dennoch völlig überraschend 1:0. Mit diesem Sieg im Rücken, und nur vier Niederlagen aus der Vorsaison in Liga zwei, stieg das Selbstvertrauen ins Unermessliche. Ein Sieg nach dem anderen wurde eingefahren. Ab Spieltag Nummer vier gaben die Herren vom Betzenberg Platz eins nicht mehr aus der Hand. Captain Ciriaco Sforza war es, dem die Meisterschale nach 34 Spieltagen überreicht wurde. Und König Otto wurde geboren. Eine Geschichte, die sich weder vor noch nach dieser Saison je wiederholen sollte.
Gleiches könnte nun der Akademie vom UHC Naters-Brig wiederfahren. Mit dem äusserst begabten Blondschopf Dominik Minnig an der Linie gelang der Aufstieg in die A-Gruppe souverän. Wie damals die roten Teufel vom Betzenberg musste das junge und talentierte Team in Runde eins der neuen Spielzeit gleich gegen den Meister ran. Klar massen wir uns nicht im Entferntesten an, uns mit dem grossen FC Bayern zu vergleichen. Nur die Konstellation lässt den Vergleich zu. Die Academy – eine enorm talentierte Truppe mit Spielern wie Dejan Brantschen, Leon Roten, Joshua Zuber, Arno Jordan oder Joshua Karlen spielte souverän auf, nahm das Tempo geschickt aus dem Spiel, brach so den Rhythmus der Schafe und schaltete rasch von defensiv auf offensiv um. Die Schafe wirkten energielos, lethargisch und kamen überhaupt nicht ins Spiel. Heynen zwei Mal und Murmann sorgten immerhin für ein erfreuliches Resultat zur Pause. Der Spielstand war aber das Beste an der Partie und nur dank einem äusserst starken Rückhalt in der Person von Josia Schaffner möglich. Der junge Torwart absolvierte sein Debut für die Schafe und machte seine Sache höchst erfreulich. Der Lichtblick aus diesem Spiel. Weiter so. Da das Spiel der Schafe in Halbzeit zwei nur noch schlechter wurde, schaffte die Academy schlussendlich einen problemlosen Auftaktsieg, der höchst verdient ausfiel und keine Fragen offen liess. Wie es sich für Grandseigneure gehört, gratulieren wir den Junkerhof-Jungs zu einer tollen Leistung. Bravo.
Ob die Academy nun durchziehen wird, wird sich zeigen. Sie verfügen über alle Mittel, die dafür notwendig sind. Und wer weiss, vielleicht reden wir Ende Saison von König Minnig aus der Klosi…
Blacknosesheep: Schaffner, Heynen (2/0), Grünwald, Murmann (1/0), Imthurn (0/1), Briggeler, Gsponer, Frutiger, Zumoberhaus, Ambord
Blacknosesheep : UHC Embd Devils 13:9 (7:3)
Antwort auf Fragen – die Reaktion
Wahre Champions zeigen sich in der Niederlage. Der rekonvaleszente Zurwerra setzte nach dem Academy-Spiel zur Standpauke an und rüttelte die Mannen wach. Coach Heynen sammelte seine Gedanken in der Ruhe und nahm ein paar Änderungen vor. Ambord ersetzte Schaffner – eine Massnahme, die bereits vor diesem Spiel geregelt wurde. Die Linien wurde neu zusammengestellt. Heynen bildete nun mit Murmann und Briggeler die erste - Grünwald, Imthurn und Frutiger die zweite Formation. Mit der Wut im Bauch und einer komplett anderen Körpersprache sorgten die Schafe für ein regelrechtes Startfurioso. Nach noch nicht einmal 4 Spielminuten stand es nach Toren von Heynen zwei Mal und Murmann 3:0. Der Anschlusstreffer Embds und die damit aufkommende Hoffnung wurde postwendend durch die zweite Linie im Keim erstickt als gleich zwei Tore in einem Shift gelangen. 5:1 nach 6 Spielminuten.
Und so ging es über das gesamte Spiel weiter. Auf gestellte Fragen der Embder wussten die Schwarznasen mit Antworten zu brillieren. Ambord kassierte zwar das eine oder andere Gegentor zu viel für seine Verhältnisse, doch hielt er das Team bei Druckphasen des Gegners mit zahlreichen Big Saves im Spiel. Für beide Torhüter war dieses Spiel auf mentaler Ebene äusserst herausfordernd. Es ging hin und her, das Tempo war enorm hoch – von beiden Seiten her. Die Zuschauer kamen in den Genuss eines Spektakels. Die Herren vom vorderen Mattertal gaben sich nie geschlagen. So sorgten Yannik Gsponer, Oliver Bumann, Fernando Fux, Hans-Peter Lengen und Damian Wasmer stets für Resultatkosmetik. Doch sie sollten am Kollektiv der Schafe scheitern. Zudem wussten die Weidentiere den inoffiziellen Man of the Match in ihren Reihen zu haben: Ramon Murmann. Murmann profitierte von der cleveren Spielauslösung seines Compagnons Heynen und von der unermüdlichen Laufarbeit Briggelers. Der Bürchner war es, der offensiv Löcher aufriss, defensiv nachsetzte und so Freiraum für die Herren Murmann und Heynen schaffte. Zwar wusste er sich nicht selbst in Form von Toren zu belohnen, aber innerhalb des Teams ist die Anerkennung gewiss und die Tore eine Frage der Zeit. Murmann agierte überragend. Seine Dribblings, sein Spielwitz, seine Pässe, sein Laufspiel, seine Bewegungen, seine Dynamik – ein Augenschmaus. Sein Auftritt erinnert stark an ein Tier, welches nur vorstellbar ist – eine Kreuzung zwischen einer Giraffe und eines hungrigen Geparden. Pure Ästhetik – graziöse Eleganz.
Der Anfang ist also gemacht. Wir freuen uns auf den nächsten Auftritt. VS-Cup - Donnerstag, 07. November 2019.
Blacknosesheep: Ambord, Heynen (5/2), Grünwald (1/3), Murmann (3/3), Imthurn (2/1), Briggeler, Frutiger (2/0), Zumoberhaus, Schaffner